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Wie es zum Ruck kam

READY TO RUCK?

Der große Potlatsch der Generationen .. und wie es dazu kam.

68 - 98

Event in Berlin / Ende August 98

Am 26. April 1997 im Hotel Adlon, Berlin: Roman Herzog fordert in seiner Rede den Ruck, der durch Deutschland gehen müsse. "Und wieder glaube ich an die jungen Leute .. Ich glaube an ihre Tatkraft, ihren Gemeinschaftsgeist, ihre Fähigkeit, Visionen zu verwirklichen .. Wenn ihr schon dem System nicht mehr traut, dann traut euch doch wenigstens selbst etwas zu! .. Wir brauchen einen neuen Gesellschaftsvertrag zugunsten der Zukunft. Alle, wirklich alle Besitzstände müssen auf den Prüfstand .. Durch Deutschland muß ein Ruck gehen .. Glauben wir wieder an uns selber .. Ich wünsche mir, daß von dieser Berlin-Erfahrung Impulse auf ganz Deutschland ausgehen .."

2. Juni 1997, TU-Audimax Berlin: Zum "Benno-Ohnesorg-Kongress" versammeln sich zum erstenmal nach Jahren wieder die Alt-68er, um miteinander zu reden. "Die Stimmung war diffus vorwurfsvoll und enttäuscht." (taz) Die SDS-Genossen beharren irgendwie halbherzig auf alten Dogmen - Antifas und Ökolinke bremsen sie mit ihrer Aggression aus. Rainer Langhans und Bommi Baumann sind die Köpfe der hedonistischen, der zweiten Seite der Studentenbewegung und auch sie gehen im Tumult zunächst unter. Im Kongreß-Programmheft hatte Langhans immerhin keine Jammer-AG angekündigt: "Die Revolution ging verloren - wir haben gewonnen! Wer ist wir? Unsere 'weibliche' Seite. Was haben wir gewonnen? Freiheiten zu neuen Ufern .. Und das macht Angst! Diese Freiheiten und ihre Ängste haben viele Namen: Sex, Drugs and RocknRoll, Frauen, 89, Stasi, RAF, Kein-links-und-rechts-mehr, Jugendkult, usw."

Und auf dem Podium verfügt Jutta Dittfurth: "Langhans ist ein Eso-Faschist!" Mit Faschisten redet man nicht, die schlägt man. Ein Eimer Wasser über Langhans' Locken und die Ex-Genossen schweigen kleinmütig-verstört. Sie werden von den Links-Resten so richtig vorgeführt: Ihre provozierte Schlägerei am letzten Tag läßt den Kongreß platzen. Die verwirrten 68er draußen in der Halle: Wie können wir verhindern, daß wir so schwach sind? Vom Dittfurthschen Rollkommando angestachelt, kippt ein Fanatiker blaue Tinte über Langhans' weißen Outfit. Die Ex-Genossen schleichen davon.

September/November 1997, Berlin: Die Ex-Genossen sind von ihrer Lähmung beim Ohnesorg-Kongreß so entsetzt, daß sie beschließen, sich monatlich zur Aufarbeitung ihrer Geschichte in Berlin zu treffen. Viele kommen, aber das lange Schweigen von 30 Jahren macht ein gemeinsames Gespräch schwer: alte Feindschaften, autoritäres Lager-Denken, Nichtwahrnehmung der eigenen Biografien - alles wie damals. Ein großes Gespräch kommt nur mühsamst in Gang. Trotz Querelen: einen besseren Kongreß mit Mut zur eigenen Darstellung der Geschichte wollen alle.

11. April 1998, TAZ-Redaktion, Berlin: Dutschke-Attentats-Jubiläum als Anlaß für die taz, die 68er die AOsterausgabe bauen zu lassen. Trotz Unwillen der SDS-Genossen erscheint auf der dritten Seite das Manifest "der Zuversichtlichen": "Dreißig Jahre Trauer sind genug!" Darin heißt es zum Schluß: "Wir wollen ein Fest. In Berlin. Feiern wir die Auflösung des Staus, unsere Liebe, unsere vielen Projekte, das Medium Schröder, den stillgelegten großen Brüter Kohl, die unnötig gewordenen Parteien - und eben uns. Tausend Blumen blühen bereits, wir holen sie ans Licht. Im Sommer .."

Das große geplante Festival scheidet die Geister. Schließlich zerfällt wie schon 68 die Sache in zwei Fraktionen. Damals gab es auch die autoritäre und die nicht-autoritäre Seite, den SDS mit seiner dogmatischen Politik und die K1 als Spaßguerilla. Jetzt ziehen die 'Autoritären' mit Bernd Rabehl an der Spitze taktisch das Ganze so durch, daß nur ein kleiner Kongreß geplant wird, eher als politische Diskussion. Die 'Anti-Autoritären' oder Hedonisten Langhans, Mahler, Baumann u.a. wollen dagegen ein Cross-Over-Fest aus der eigenen Biografie des Privaten heraus: "Seit 68 gibt es eine Kulturrevolution, die uns 30 Jahre lang fantastische, auch schmerzhafte private Erfahrungen bescherte. Diese Geschichte als Sieg zu sehen, gestatten wir uns noch nicht."

5. Juni 1998, Audimax der FU, Berlin: Kleinst-Kongreß der 68er von Rabehl & Co. unter Ausschluß der Öffentlichkeit: Die Darstellung der eigenen Geschichte vor der Öffentlichkeit ist damit gescheitert. Die Gespräche werden in universitärer Sprache geführt.

Zur selben Zeit: Langhans u.a. beginnen mit der Vernetzung zu einem Groß-Event in Berlin vom 28. - 30. August. Die ersten "Stämme" klinken sich ein: die Love-Paradler, die Hanf-Paradler, die Techno-Avantgarde .. Zum ersten Mal könnten sich alle zuversichtlichen und kreativen Menschen aus drei Generationen treffen: "Ready to ruck?" Nicht mehr alte Politik der traurigen Notwendigkeiten. Stattdessen Antiautoritäres-Hedonistisches. Ein Cross-Over der "Stämme". Mit Musik, Visionen, Begegnungen, Performances. Von Guildo Horn und Westbam zu Ringo Star und Harald Schmidt. "Vom STAUENDE zum STAUNEN. Wir sind bereits unendlich reich. Die Welt ist schön!" Das Event entsteht in Selbstorganisation: Jeder tut dabei zunächst etwas für sich. Das gilt auch für die Politiker, die nur nach solcher Maßgabe eingeladen werden. Erst in zweiter Linie tut jeder damit auch etwas für den gesellschaftlichen Aufbruch in ein zuversichtliches Deutschland, einen Generationswechsel, vier Wochen vor der Wahl.

Berlin-Tiergarten - Veranstaltungsorte: Tempodrom, Freibühne, frühere Kongreßhalle (alles an einem Ort nah beieinander):

Am ersten Tag, Freitag den 28. August: Auftakt-Veranstaltung als eher noch intimer Mix des Kennenlernens und Fragenstellens der "Stämme" mit Musik, lebendigen Leuten und viel Schauen und Hören: "Was ist los?"

Samstag, 29. August: Hanf-Parade mit Cross-Over anderer "Stämme" (Hanf-Parade als Prototyp eines 'neuen Lebens': Bewußtseinserweiterung, ökologischer Gebrauch von Dingen, selbstorganisierte Wirtschaftsweise. Entsprechend rechnen die Veranstalter bei ihrer Parade mit 100.000 Menschen: vom Alexanderplatz zum Brandenburger Tor). Dann die Veranstaltung im großen Maßstab. Die Parade mündet in eine Gala-Show: "Der Stau ist vorbei!" Hier sprechen die "Stammeshäuptlinge" ihre Herzsätze an die Welt, wie sie sie gern hätten (Utopie). Dazwischen Musik, Performances, Lichtdom, Projektionen, Tänze. Die Gala wird als Samstag-Abend-Show vom Fernsehen inszeniert und danach live übertragen.

Am Sonntag, 30. August (letzter Tag): Ab Mittag Talks, 'Internationale des Frühschoppens', Kontakt- und Ideenbörse und Chill-Out mit "Häuptlingen", Prominenz und Politikern zum Anfassen: z.B. "Was können wir für das 'Neue Deutschland' konkret tun?" mit Gerhard Schröder, Joschka Fischer, Roman Herzog.

In beiden Nächten: Kleinere Nebenschauplätze für Parties und Chill-Out.


Das August-Event soll eine ständige Einrichtung, ein jährliches Event werden: "WIR sind das Volk!"

Angebot Kampagne für den STERN: Der STERN promotet den Ruck im Sinne einer Kampagne. Damit macht er sich zu seinem wesentlichen Antreiber - ähnlich wie die BILD-Zeitung mit Guildo Horn für den ersten kleinen Ruck 'Birmingham'. Der STERN besinnt sich somit auf seine Tradition, wichtige nationale Projekte wie z.B. auch 'Jugend forscht' auszurichten. Damit verjüngt sich der STERN und holt sich die verlorene 'credibility' zurück, indem er sich für die hedonistisch-kreative Initiative des 3-Generationen-Potlatsch und den Aufbruch stark macht: als Zentralorgan des Rucks in ein neues Deutschland. Dabei bleibt notwendigerweise das Prinzip dieses Events die Selbstorganisation, d.h. bei den Kreativen. Der STERN organisiert ständig die Schritte der boulevard-politischen Kampagne mit und berichtet darüber. Das Oster-Manifest der taz wird überarbeitet und für den STERN vergrößert. Eine solche Initiative versucht sich auch als Alternative zu den neo-faschistischen Subkulturen für die traurigen Ossis zu verstehen. Der STERN könnte auch kleinere Auftakt-Events in anderen deutschen Großstädten anschieben.


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