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PROTOKOLL DES HILFLOS AUFGEGRIFFENEN GEORG v. R.

"Im Gebüsch liegend aufgegriffen, aufgrund meines Aussehens nicht wie normalerweise als "hilflose Person" in eine Ausnüchterungszelle gebracht, sondern mit Blaulicht nach Moabit, gewaltsam den Magen ausgepumpt, an Haaren und Armen festgehalten, dabei Diskriminierungen, danach Katheder, auf äußerst schmerzhafte und gewaltsame Weise die Blase ausgepumpt, das alles, um festzustellen, ob man einen Trip genommen habe, von einem Gerichtsmediziner völlig oberflächlich und dumm untersucht (mit der Empfehlung mich nach Wittenau einzuweisen), hin und her zwischen Gothaer Straße, Schöneberg und Moabit Untersuchungsgefängnis, offensichtlich völlig ratlos, wohin mit mir, dazwischen ständig Aufforderungen an Beamte, Pfleger etc., mich nach Wittenau zu bringen. Nachts dann doch in U-Haft (Krankenstation), am nächsten Tag in die (Gothaer, Verhör mit außerordentlich höflichen Ton, hab selbstverständlich die Aussage verweigert, nach weiteren 7 Stunden, da kein Grund vorhanden war (nicht wohnungslos, keine Indizien auf Sucht oder Drogeneinnahme), entließ mich der Haftrichter."

Das smoke-in von letzten Samatag war ein voller Erfolg: Die 60 - 70 Leute in der Springer-Presse waren in Wirklichkeit mehr als 200; die Polizei' muß sich gegenüber der Öffentlichkeit für ihr außerordentlich schlappes Verhalten verantworten und selbst die Kreuzberger Massenbasisarbeiter in der "Schwarzen Rose" drohen mit harten, direkten Aktionen gegen den Zentralrat der umherschweifenden Haschrebellen. Unser smoke-in hat so ausgesehen: alle rauchen selbstverständlich in der Öffentlichkeit ihren joint, und jeder fühlte sich trotz dauernder Polizeistreifen (zu Pferde, mit Hund und Funkgerät) viel sicherer als allein zu Hause. Zusammen rauchen macht einfach mehr Spaß. Man raucht den Joint zusammen mit vielen Leuten, denen man außer auf Demonstrationen nur flüchtig und einzeln begegnet* Gemeinsame und permanente Treffpunkte sind die Ausgangebasis für die Weiterführung einer nach marxistisch-leninistischen Richtlinien geführten Haschkampagne. 

Der Zentralrat hat auf seiner letzten ZK-Sitzung aufgrund der Forderung der Massenbasis folgende Richtlinien beschlossen: Wir brauchen mehr Musik, mit Tonbändern, Radios und Schallplatten oder von uns selbst auf mitgebrachten Instrumenten gemacht. Instrumente sind alle die Körper, die Klang erzeugen, den besten Klang könnten wir erzeugen, wenn wir einen Generator hätten. Wir müssen uns am Samstag überlegen, wie wir an einen Generator herankommen können. Jeden Samstag bei schönem Wetter findet im Tiergarten ein smoke-in statt. Haschkekse nicht in Mengen essen ! Sonderbeschluß für Dieter K.: Joint nehmen, ziehen, sofort weitergeben l

AGIT 883, Nr. 22 vom 10. juli 1969 S. 5