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AUFRUF ZUR FREIHEIT FÜR DEN KOPF VOM KOPFTUCHZWANG!!!
70 Frauen einer Allparteienallianz haben sich gegen das Kopftuchverbot ausgesprochen. Einige hätte man nicht dabei vermutet, insbesondere diejenigen, die amtlich für die Integration hierzulande zuständig waren und sind: Barbara John und Marieluise Beck. In einer problemabgewandten’ liberalen’ Haltung, liefern sie junge Mädchen, die in der Schule eine Chance hätten, etwas anderes-Freiheit- kennen zu lernen als religiöse Unterdrückung, genau dieser aus. Anstatt durch den Kopftuchkonflikt alarmiert, endlich die Trennung von Staat und allen! Kirchen zu fordern und durchzusetzen, verfällt die Allparteienfrauenschar in die pseudoemanzipatorische Falle der Duldung von Frauenunterdrückung, weil eine Lehrerin ihre islamische Überzeugung des Kopftuchzwanges, auch beruflich nicht unterdrücken will. Aber da die PolitikerInnen sich z.Z. ohnehin mehr auf eine Politik der Symbole und Imagepflege beschränken, wundert es nicht, dass sie die politisch notwendige Debatte einer Verfassungsdebatte zum Schutz vor religiöser Indoktrination in der Schule scheuen und deswegen die Schwächsten ihrer Umwelt ausliefern. Wozu gibt es eigentlich den von Feministinnen erkämpften Verfassungsauftrag im Grundgesetz nach Gleichheit=gleichen Chancen? Die 70 Damen sollten mal ohne Auto und bodygards in den Bezirken spazieren gehen, wo hinter lässig gekleideten Brüdern und strengen Vätern die verschleierten Schwestern und Töchter, wie ihre Mütter verschwinden. Schon dieser ‚Kulturkampf’ ist trotz TV verloren, um so nötiger wäre der Ort der Schule eine Chance für alle Mädchen selbst bewusste Frauen zu werden. Allerdings müssten wir Frauen dann schon auch kämpferischere Models sein als die 70, die Ruhe haben wollen an einer ‚Front’, die sich vor aller unser Augen antifeministisch, antihomosexuell und antisemitisch militarisiert. Vor dem Kopftuchzwang den Kopf einzuziehen hilft nicht, Kopf hoch meine Damen und Herren!
Freundlichst, Agentin für Feminismus&Geschlechterdemokratie Berlin, November 2003 |