SDS-Website |
||
Bundestagswahl 2005: Linksruck in Deutschland |
||
Spätfolgen von Hartz IV und Agenda 2010: Wird die Republik
unregierbar? Stefan Reinicke (taz,
20.9.05): "Nun haben im
Westen fast fünf Prozent Linkspartei gewählt". In den Ergebnissen der Bundestagswahl sieht Christian
Ströbele ebenfalls eine "eindeutige
linke Mehrheit" (taz, 20.9.05). In
Berlin-Kreuzberg votierten 53 %, im Chamissokiez 60 % und im
ganzen Wahlbezirk 43% nur
für ihn. Tatsächlich ergibt die Addition von rot-rot-grün
bundesweit 51,1 %. (Linke Splittergruppen zusammen bringen
nochmal zusätzlich 0,6 %). Dies konstatiert auch Lorenz Maroldt im
Tagesspiegel vom 21.9.05: "Absolut
gewonnen hat ein linkes Lager," das es seiner
Meinung nach aber "gar nicht gibt". Brigitte Fehrle sieht das in der Berliner
Zeitung vom 20.9.05. so: "Der Wähler wählt seit 1998 konstant
eine Mehrheit jenseits von FDP und CDU. Der
Wähler wählt eine linke Mehrheit. Das kann jeder feststellen,
der auf die Ergebnisse der vergangenen drei Bundestagswahlen schaut.
Die Konstellation hieß 1998 und 2002 Rot-Grün. Jetzt müsste sie
Rot-Rot-Grün heißen. Und da sind wir schon beim Problem. Dass aus
dieser rechnerischen Mehrheit keine Regierungsmehrheit wird, liegt
nicht am Wähler, sondern an den Parteien." Per Sitzverteilung
sähe das so aus: 327 für rot-rot-grün, schwarz-schwarz-gelb
nur 287. Die Option rot-schwarz ergibt 448 gegen 166. (Zwei Drittel
von insgesamt 614 Sitzen sind aufgerundet 410 Mandate.
Da viele Leute nicht wussten, was
sie am 18.9.2005 wählen sollten, hier ein Text aus marxistischer Sicht
von Meinhard Creydt, der nachweist, warum: Dazu ganz aktuell sein Text
Stoiber: 68er
schuld an mieser Wirtschaft (taz 31.8.05) Gestern beschied
ein junger Deutschtürke Christian Ströbele, 66,
schroff: "Ich wähle mit Sicherheit nicht die Grünen!" Ströbele,
irritiert: "Darf man fragen, warum nicht?" Junger Mann:
"Na das muss ich DIR doch EIGENTLICH nicht erklären." Ströbele:
"Stimmt. Eigentlich nicht." Beide gehen weiter. (taz
31.8.05) |