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"Sir! No Sir!"
US-Militärs gegen den Vietnam-Krieg
USA 2005, R: David Zeiger, 55 Minuten

Am 6. November 1965 trug Leutnant Henry Howe auf einer Antikriegs- 
Demonstration ein Transparent mit der Aufschrift "End Johnson's 
Fascist Aggression in Vietnam" ("Beendet die faschistische Aggression 
von Präsident Johnson in Vietnam"). Howe wurde deswegen von einem 
Standgericht umgehend zu fünf Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Seinem 
Beispiel folgend, kamen Hunderte weitere Soldaten für ihren 
Widerstand gegen den Vietnamkrieg ins Gefängnis. Diese Bewegung hatte 
1971 ein derartiges Ausmaß angenommen, dass eine Kommission des 
Pentagons zu der Auffassung gelangte, über die Hälfte der in Vietnam 
kämpfenden Truppenmitglieder sei gegen den Krieg. Es gab Berichte 
über Einheiten, die sich dem Kampf verweigerten; von Morden an 
Offizieren und massive Verbreitung harter Drogen in der Armee. Am 20. 
August 1974 zitierte die New York Times die offiziellen Zahlen des 
Pentagons zur Fahnenflucht: 503.926 Desertionen zwischen 1966 und 
1973. Dennoch versuchten Regierung, Medien und die amerikanische 
Gesellschaft nach dem Rückzug der amerikanischen Truppen und dem Fall 
von Saigon diese Tatsachen aus dem kollektiven Gedächtnis zu 
streichen. Ausgehend von Aussagen zahlreicher Veteranen aus der 
Bewegung der Kriegsdienstverweigerer und auf der Grundlage von 
Amateurarchiven, offiziellen US- Archiven und damaligen Erklärungen 
der militärischen und politischen Verantwortlichen sowie von 
Dokumentarfilmen aus den 70er Jahren rekonstruiert Filmemacher David 
Zeiger die zehn Jahre der amerikanischen Beteiligung am Vietnamkrieg 
und die Protestbewegung dagegen.